Während ich das schreibe, schaue ich in in unseren neuen Garten, der an einen kleinen Bach und einen Waldhang grenzt. Unter mir rauscht unser eigener Mühlengraben, denn unser Haus ist eine alte Wassermühle und wir produzieren damit unseren eigenen Strom.

Dieser Text wird wahrscheinlich einer der letzten Beiträge des Zukunftssuche-Blogs sein, denn wir haben unseren Platz für die nächsten (hoffentlich!) Jahre gefunden. Geholfen hat uns ein bisschen Corona, sehr viel unsere Excel-Tabelle, außerdem wahnsinniges Glück.
Corona
Ohne Corona wären wir wahrscheinlich jetzt irgendwo in Südamerika. Denn wir hatten gerade erst Blut geleckt und Mut bekommen, was das Reisen angeht. Wir fühlten uns sicher, auch etwas waghalsigere Touren anzugehen. Als wir in Marokko waren hatten wir sogar kurz überlegt, Richtung Südafrika zu fahren….
Die Excel-Tabelle:
Es war uns wichtig einen Platz zu finden, der einige Kriterien erfüllt. Er sollte z.B. nicht zu heiß im Sommer sein (unser Haus liegt auf 400 Metern über dem Meeresspiegel, unser Haus in einem Tal). Wir wollten eine gute Dorfgemeinschaft: der Ort hat ein vielfältiges Vereinsleben, einen engagierten Gemeinderat, wichtige Geschäfte vor Ort. Wir wollten Natur, jetzt sind wir in 10 Min Fußweg im Naturschutzgebiet und haben rundherum die tolle Eifel mit ihren hunderten Wanderwegen. Wir wollten in einem stabilen, sicheren Land leben, Deutschland erscheint uns gerade im Moment ziemlich alternativlos.

Glück:
Nicht alles lässt sich kategorisieren und vorherplanen. Wir haben solches Glück, das Haus gefunden zu haben. Es war für uns finanziell machbar, und in so gutem Zustand, dass wir einfach nur noch unsere (nach und nach organisierten) Möbel reinstellen mussten. Wir haben unglaubliches Glück mit den Nachbarn, die uns gerade zu Beginn sehr geholfen haben und einfach herzensgut sind. Wir haben total Glück, schon sehr, sehr nette Leute kennen gelernt zu haben. Und natürlich das unglaubliche Glück, dass tatsächlich unsere alten Freunde und Julias Familie in okayer Entfernung wohnen!
Blick in die Zukunft
Jetzt ist also der Plan, wo und wie wir leben wollen erst einmal relativ abgeschlossen und umgesetzt. Und wir widmen uns nebenbei den Dingen, die wir auf der Fahrt gelernt haben: Julia will sich permakulturell im Garten austoben, Helge meditiert. Julia startet gerade ein Podcast-Projekt über die Eifel, was toll ist, um Leute kennen zu lernen. Helge marschiert stundenlang durch die Gegend oder erkundet sie mit unserem Nachbarn auf dem Mountainbike. Wir sind total glücklich und dankbar.
Also auch ein großes Danke für das Verfolgen unserer Reise.
3 Comments
Hallo Ihr Lieben, auch wenn ich Euch erst gegen Ende Eurer Suche kennengelernt habe, hat es doch Spaß gemacht, Euren Weg hier weiter zu verfolgen. Es freut mich total, dass Ihr nun scheinbar erstmal angekommen seid und Euch wohlfühlt. Von mir berichte ich ein anderes Mal. Soweit ganz liebe Grüße aus dem Nieselpieselregenhamburg von Tina
Herzlichen Glückwunsch und alles Gute weiterhin. Liebe Grüße Lore
Hi Ihr Zwei, ich habe Euren Blog ein bißchen studiert. Ich finde, das sich viele Dinge wiedersprechen. Ihr seit seeeehr deutsch. Und Deutschland ist bestimmt kein stabiles sicheres Land. Das war mal. Ihr seit doch jetzt genau da, wo Ihr vor Eurer Reise/Findung eigentlich nicht enden wolltet. Im klassichen „German Angst“ Spießerleben. Ihr seit doch noch jung. Wovor habt Ihr eigentlich Angst?