Mecklenburg hat ein Alleinstellungsmerkmal, das es für uns unreflektierterweise attraktiver macht als andere Bundesländer: Helge kommt daher. Es kennt sich gut aus und wir haben eine gute Zeit bei Freunden und Familie.
Abgesehen davon ist es wirklich schön hier. Es gibt viel, viel Wasser, Flüsse, Seen und ein Meer! Und es gibt Hügel (Nimm das, Münsterland!).
Wohnungsmarkt? Fast so schlimm wie überall.
Uns gefallen sowohl Schwerin als auch Rostock sehr gut. Es sind niedliche, alte Städte. Dort ist die Wohnungsmarktsituation allerdings genau so angespannt wie in allen anderen Städten, die wir kennen. Unser Hobby in jeder Stadt ist es, die Wohnungsanzeigen zu sichten. Die Mittelschichts-Immobilien knacken fast den Münster-Quadratmeterpreis von 4000 Euro. (Insgesamt ist die Kaufkraft im Osten aber etwas geringer, deswegen gleicht es sich wieder aus.)
Es scheint aber, wie auch in Niedersachsen, ein großes Gefälle zwischen Stadt und Land in Mecklenburg-Vorpommern zu geben. Für kleineres Geld ist gerade auf dem Land und im Plattenbau ziemlich viel frei. Auf der Straße muss hier keiner leben. Und: Wir finden ein 17-Schlafzimmer Schloss im Nirgendwo für eineinhalb Millionen Euro.
Krasses Stadt-Land-Gefälle
Das Problem im Nirgendwo ist die fehlende Infrastruktur. Während ich aus NRW kenne, dass jedes zweite oder dritte Dorf einen Supermarkt hat, konzentriert sich hier alles auf die Ballungsgebiete. Die Omis rettet einmal die Woche der „Konsum-Bus“, bei dem sie (etwas teurer) einkaufen können.
Das Schweriner Schloss ist mega. Insgesamt mögen wir die Schweriner Demografie aber nicht. Es laufen hauptsächlich Ältere und Touristen dort rum.
Rostock dagegen ist jung und urban mit vielen Familien mit kleinen Kindern. Wir merken, dass uns die Nähe einer solchen Stadt wichtig ist.
Wie und wo wollen wir leben?
Wir dachten, dass uns immer klarer wird, was wir möchten. Die Reise zeigt langsam: Es wird uns vor allem immer klarer, was wir nicht möchten.