Als klar war, dass es für uns in nächster Zeit ein rollendes Gefährt werden wird, ging es erst mal auf die Suche. Camper gibt es im Netz ab 100 Euro. Da wir aber beide nicht so die Bastler sind dachten wir, wir schauen uns mal ganz spießig im Wohnmobilgeschäft um.
Was sollen wir sagen? Da sind schon fancy Sachen dabei. Aber uns wurde ziemlich schnell bewusst, dass es das noch nicht ganz ist. Denn:
- Der Preis. Das kleinste Modell kostete schon 45 000 Euro aufwärts – gebraucht. Dafür bekommt man Sitzecke, Klo/Dusche und Bett. Meist sind die Sitze dann in hellbeigem Nappaleder und die Oberflächen weiß glänzend verklebt. Für uns unpraktisch: Wir wollen raus in die Natur und nicht ständig drüber nachdenken, ob wir irgendwas dreckig machen. Zudem fahren wir bestimmt die eine oder andere Beule in unser fahrendes Zuhause – bei solch einem Gerät dann total ärgerlich.
2. Die Auffälligkeit. Wie alles im Leben hat unser Trip verschiedene Seiten: Für Mobilität und Abenteuer büßen wir die Sicherheit einer eigenen Wohnung ein. Viele Wohnwagen sind wie gesagt wirklich teuer und das sieht man auch. Uns ist wichtig, dass wir notfalls ohne Sorge auch mal unauffällig eine Nacht auf einem öffentlichen Parkplatz stehen können. Schlecht, wenn man mit einer rollenden „Sparbüchse“ unterwegs ist.
3. Die Mobilität. Je komfortabler der Camper, desto größer das Gefährt. Es gibt echt Wohnmobile in der Größe von Tourbussen. Schlecht, wenn man dann zum Beispiel in Irland in den Gässchen hängen bleibt. Wir wollen entspannt auf fast allen Wegen unterwegs und beweglich sein.
Doch was dann? Julias Family hatte früher mal einen VW Bus den sie in sehr guter Erinnerung hat. Allerdings kann man in den alten Bussen nicht aufrecht stehen. Das war uns sehr wichtig. Auf die Dauer nervt es nämlich hart, wenn man sich nur gebückt in seinem neuen Heim bewegen kann. Uns zumindest. Okay, wir geben zu: Wir sind keine 20 mehr.
Also doch ein „richtiges“ Wohnmobil? Dafür sprach auch, dass wir dort ein ordentliches Bett für Julias Rückenprobleme hätten. Wir haben uns dann dazu entschieden, erst mal das Kleinste der Großen auszuleihen. Das Modell und der Termin war schon ausgesucht doch dann….. fuhren wir zu Julias Eltern.
… und die brachten uns zu Herrn Rudolf. Der baut schon seit Jahren Kasten, bzw. Lieferwagen um. Einer stand im Dezember dann halb fertig in seiner Garagen. Was sollen wir sagen? Es war Liebe auf den ersten Blick, bei uns beiden.
Kurzer Candystorm:
- Die Gurke ist robust und unauffällig und könnte von Außen auch der Transporter einer Klemptnerfirma sein. (Nicht, dass wir uns nicht schon über eine Beklebung Gedanken gemacht hätten… hust)
- Individualität: Als wir die Gurke zum ersten Mal gesehen haben, sah sie so aus wie auf den Bildern. Wir konnten viel noch mit entscheiden. Zum Beispiel haben wir uns eine Solaranlage gewünscht.
- Zuverlässigkeit: Da wir beide keine Profis sind, war uns der Kauf eines gebrauchten Wagens nicht ganz geheuer. Wir freuen uns, dass die Gurke von einem Profi umgebaut wurde.
- Der Preis! Die Gurke kostet mit allem drum und dran etwas mehr als die Hälfte eines „richtigen“ Wohnwagens.
- Die Größe: Die Gurke ist größer als ein VW Bus aber kleiner als ein Wohnmobil. Einziger Abstrich: Es gibt keine Dusche und WC. (Bzw. Wir haben ein „Porta Potty“, das wir aber hoffentlich niemals benutzen werden…. Wir hoffen beide, dass es genügend Campingplätze/ Raststätten oder notfalls auch Schwimmbäder zum Duschen gibt.
Wir hakten euch auf dem Laufenden!
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