



Angefangen haben wir mit allen Dingen, die wir ohnehin nie oder total selten brauchen. Das zweite Besteck, alle Schnaps-, Wodka-, Sekt-, Cocktail-, Weingläser. Eine aufblasbare Matratze. Zwei (!!) Sektkühler. Ein komplettes Ski-Set, von Helge nur einmal benutzt. Zwei Barstühle und unser zweiter großer Spiegel. Wie froh wir waren, als der ganze Kram über Ebay Kleinanzeigen und Verschenkts Münster weg war!
Wir tasten uns heran. Beobachten alle Gegenstände kritisch. Wir haben mindestens vier Scheren in verschiedenen Größen zu Hause. Helge will alle loswerden. Julia zumindest eine behalten. Aber welche? So ist es mit allem.
Jedoch: Man macht sooo viele Leute glücklich. Mehr als einmal wollte Helge einen Blumenkübel, die Neon-Leuchte einfach wegschmeißen. Bei Verschenkts-Münster waren die Dinge dann innerhalb von Minuten weg. Zwei Auszubildende haben stolz unseren Party-Kram bei sich in der Wohnung drapiert und nachher ein Foto geschickt. Wir haben ihnen so viel Alkohol geschenkt, dass sie es kaum noch tragen konnten.
Wir haben Klamotten aussortiert, was wir ohnehin recht häufig zwischendurch machen, weil mein Arbeitgeber einen Charity-Shop hat. Und kamen immer noch auf sieben große Tüten. Wir waren echt schockiert über den Haufen Schuhe. Ich schäme mich, weil ich vieles sogar vergessen habe. Und auch weil mir meine Schnäpchenjäger-Mentalität schmerzhaft vor Augen geführt wurde. Manches trägt noch das Preisschild, ich habe es einfach nur gekauft, weil es billig war.
Nicht verwunderlich, aber trotzdem bitter müssen wir erkennen: Klamotten sind praktisch wertlos. Selbst für Markensachen kriegt man nur noch einen Bruchteil des Einkaufswertes. Wir haben das meiste verschenkt, an Charity-Shops gespendet oder sogar weggeschmissen.





Es klingt platt, aber trotzdem ist es wahnsinnig befreiend, den Ballast loszuwerden. Wie oft freut man sich über irgendeinen gekauften Kram? Manchmal vielleicht nur zweimal: Wenn man es bestellt und ankommt. Oder im Laden und beim Zu Hause auspacken.
Jetzt freue ich mich seit Wochen, weil der Heizofen, die Barhocker weg sind, wider ein bisschen mehr Platz in der Wohnung ist und ich mich nicht mehr darum kümmern muss.
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